Eine starke Erinnerung an mein Kindsein ist das Glücksgefühl bei der Heimkehr nach langen Reisen. Wie verlassen die Wohnung dalag und gleichzeitig hoffnungsvoll, als habe sie uns zurückersehnt, wurde dann aber doch in ihrem Tun, das aus nichts anderem bestand, als in Ruhe und Frieden dazuliegen, unerwartet gestört. Ich ging immer zuerst in alle Räume, die unfassbar ordentlich wirkten und zugleich staubig, ein Zustand, der sich auch in ihrem ureigenen Duft zeigte. Und wie froh ich damals war, mein Bett wiederzusehen und meinen Schreibtisch. Meinen Raum wiederzuhaben und die Tür, die ich zumachen konnte. Und jedesmal war ich überzeugt, dass keine Reise jemals so schön sein könnte wie dieser Moment der Rückkehr.
moseron - 14.12.2014