moserêthikê

Selbste

 
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Das Land des Blaus und Rosenrots.

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Das Land des Wassers und des Windes.

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In dem Geister zu einem sprechen und die Dunkelheit Sommerschlaf hält.

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Ich hörte endlich wieder Stille.

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Und fühlte mich einsam zwischen den Häusern.

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Ich hatte einen Ziegenbock als Verehrer.

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Und trank Bier so vorsichtig wie flüssiges Gold.

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Ich hörte und las zusammen tausend Seiten.

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Und hasste den Staub Berlins.






 
Wie gut die Entscheidung war, die mich so viel Kraft kostete damals vor knapp anderthalb Jahren inmitten von so etwas wie einer Depression, nämlich einen Flug nach Amerika zu buchen, merke ich jetzt immer mehr, denn ich habe das Reisen wiederentdeckt. Und ich stelle fest, dass mir kaum etwas anderes so viel Spaß macht, wie erst aus dem Bauch heraus spontan ein Ziel zu finden und danach stundenlang, tagelang nach der perfekten Route, nach Bahn-, Fähr- und Flugverbindungen, nach der passendsten Unterkunft, nach Ausflugszielen und Wanderrouten zu suchen. Und es dann einfach zu buchen und zu wissen, das wird gut.






 
Der Rückzug. Verzweifelte Suche nach dem Boden, nach Festigkeit. Nach Erde, Holz, Teer und Sonne.






 
Die Tage sind jetzt wieder leichter. Auch wenn dies ein unsagbarer Satz ist.

Aber der Schlaf ist vollends gegangen, in eine andere Höhle. Ich liege nur wach, wach, wach. Und träume in einer Zwischenwelt vom Dunkel und der Verlassenheit.






 
Der Wunsch, den Atlantik auf einem Schiff zu überqueren.

CLE1

Orientierungslosigkeit und Fieber.

CLE2

Auf langen Fahrten mit dem Bus quer durch die große Stadt, als eine der wenigen Bleichen unter Dunklen, besiegte ich den Dämon des Fremdseins, indem ich ihn zum Verweilen aufforderte, und ich kam zur Ruhe.

CLE3

Rockefeller und Burning River.

Ein See wie ein Meer, dessen Wellen mich trugen. Möwen statt Schwalben.

CLE4

I'm a water person.

In der Neuen Welt fand ich endlich zu den Wurzeln zurück, die meinen Geist halten.

Ice cream soda, my love.

BOS1

Boston empfing mich mit offenen, geradezu liebenden Armen.

BOS2

Isabella Stewart Gardner und Anders Zorn.

Ich bin ein Geschichten-Mensch.

Ich aß weder Auster noch Hummer. Ich sah Buckelwale und Delphine.

BOS4

Innerlich bin ich all die, die anders sind.

BOS3

Ich war Statistin in einem Gemälde Edward Hoppers. Über mir eine Sonne, die zu hell war. Vor mir ein riesiges, kaltes Meer, das nur eines wollte: Verschlingen.

BOS5

I wanna drink like a man!

Den vierten Old Fashioned in Wally's Café spendierte mir der Barkeeper. Laut und heiß und wild war es dort. Die Band, der Sänger: Als ob James Brown persönlich erschienen war. Ob es in Berlin so etwas gäbe, fragte er mich. Am Ende versank ich in der festen Abschiedsumarmung einer großen, dicken Afroamerikanerin und schwankte glücklich zurück durch leise, kühlende, rotbeziegelte Straßen.

BOS6

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Nur mein Verstand weiß, dass Dinge nicht ewig sind, das Gute wie das Schlechte. Mein Gefühl flüstert ohne Pause "immer", als Wunsch und als Angst.






 
Fernweh ist Heimweh ist Heimatweh.






 
Manchmal ist es gut, von anderen vergessen zu werden. Das merkt man, wenn man nicht vergessen wurde, und es sich plötzlich wie eine Kette anfühlt. Jedenfalls für einen Menschen, der schwer hinter sich lassen kann. Der sich zu oft umdreht und wieder zurücksieht.

Dabei ist es ganz klar, wenn man sich einmal gezeigt hat und für das zurückgerufen wurde, was man ist, auch was man im Geheimen ist - und nicht für das, was man spielt.

Ich darf nicht denken, was, wenn dieser Weg nicht gelingt. Ich muss denken, dieser Weg gelingt. Denn wenn er nicht gelingt.






 
Das Pikorua in meiner Haut.






 
Des Inneren nicht mächtig.







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