moserêthikê
[Da kam er angeflogen, zugeworfen von der lieben Frau Casino: mein erster Blogfragebogen.

1. Warum bloggst du? Könntest du deine Zeit nicht sinnvoller nutzen?
Ich könnte sie vor allen Dingen sinnvoller nutzen, wenn ich häufiger bloggte. Die Idee hinter all dem war und ist (meistens) bei mir, Momente festzuhalten, die nicht verloren gehen sollen, aber meist verloren gehen, wenn man sie nicht sofort aufschreibt. Es gibt ja immer wieder diese Sekunden, bei denen man denkt: Das werde ich niemals im Leben vergessen. Doch meist vergisst man es. Dass ich solche Momente nicht einfach in einem geheimen Tagebuch festhalte, hat wiederum den Grund, dass ich das Tagebuchschreiben nie länger durchhalte: Immer wenn ich für mich allein Tagebuch schrieb, kam ich mir komisch vor; ich fand nie eine Form, in der mich mein Schreiben dann nicht selbst langweilte. Ein Blog verursacht einen gewissen Druck, so schwach er auch sein mag. Und er zwingt dazu, sich eine Form zu suchen. Die Kehrseite ist eine gewisse Unschärfe: keine Namen, Verfremdung. Auch weil es mir um das Allgemeine im Besonderen geht. Denn das ist das, was stehenbleiben soll. Im Idealfall.

1b. Wieviel Zeit geht täglich drauf fürs Bloggen? Und wann schreibst Du?
Ich schreibe nicht täglich. Wenn ich schreibe, gibt es keinen festen Zeitpunkt. Es muss die richtige Stimmung da sein: nüchtern oder trunken, froh oder traurig. Aus der Stimmung entsteht das Textstück. Wenn ich etwas schreibe, brauche ich nur wenig Zeit. Wenige Minuten, da die Texte selten lang sind.

2. Welcher Artikel aus anderen Blogs ist dir spontan im Kopf geblieben? (nicht zu lange nachdenken)
Mir bleiben viele Artikel jeweils für eine Weile im Kopf, bis wieder neue kommen, die hängenbleiben und die die anderen überlagern – und alle sind wichtig. Die stattkatze berührt mich mit vielem intensiv. Zum Beispiel hiermit. Geschichten wie diese von der nuss liebe ich. Rosines Welt macht mir zuverlässig gute Laune. Und viel im Kopf ist außerdem dieses Blog insgesamt, aus vielen Gründen.

3. Dein absoluter Lieblings-Artikel in deinem Blog? (bitte mit Linkangabe)
Es gibt keinen Lieblingseintrag, es sind zu viele und zu kurze. Wenn ich durchblättere, ist es mir manchmal peinlich, manchmal staune ich, was mir eingefallen ist (hier), manchmal freue ich mich über eine Formulierung, meist freue ich mich - wenn ich mich freue – über die Erinnerung, die damit verbunden ist. Wie über dies und das oder jenes.

4. Welches Blog empfiehlst Du?
Alle auf meiner Blogroll sowieso. Aber natürlich lese ich auch andere sehr gern, die (noch) nicht dort stehen, darunter Seite 2, Dieseldunst und Herrn Mek.

5. Welches Thema liegt Dir am meisten am Herzen?
Wie ich unter 1) schrieb, alle Momente, die in mir etwas berühren und bewegen. Diese Momente entstehen meist im Kontakt zwischen den Menschen, aber oft auch im Alleinsein. Mich faszinieren alle dunklen Seiten hinter dem Hellen, die Brüche, die Traurigkeit in mir. Manches, was mir eigentlich am Herzen liegt, klammere ich hier aus und schreibe nicht darüber, weil es zu dunkel ist, ich keine Worte finde oder ich meine Form nicht beibehalten könnte. Das sollte ich vielleicht ändern.

6. Freundschaft. Hast du mehr Freunde im Internet, oder da draußen?
Es gibt sehr unterschiedliche Formen von Freundschaft, nicht sortierbar nach Internet und nicht-Internet, sondern abhängig von den Einzelpersonen. Manche entstanden ohne das Internet und bestehen jetzt auch hier, bei manchen ist es umgekehrt, bei anderen ist es nur das eine oder das andere. Alle sind so individuell, dass ich nicht quantifizieren kann.

7. Ganz ehrlich und unter uns: wie oft checkst du die Statistik deines Blogs? (falls du eine hast)
Na, andauernd. Und wenn aus den wenigen Zugriffen plötzlich ganz viele werden (wie in den letzten Tagen), bekomme ich erst einen Schreck und freue mich dann.

8. Kennt Deine Familie (falls Du sowas hast) Dein Blog? Und wie finden die deine Bloggerei?
Meine Familie kennt es bisher nicht. Fragten sie mich, würde ich es nicht verheimlichen, aber natürlich fragen sie nicht.

9. Verhältst du dich manchmal noch wie ein Kind? Wenn ja, in welcher Situation?
Sehr oft: In der Begeisterung zu etwas ebenso wie im Beleidigttun, wenn ich etwas nicht bekomme, worauf ich mich gefreut hatte (Rummosern nennt man das!). Erwachsensein liegt mir nicht.

10. Was würdest du anders machen, wenn du mit den Erfahrungen von heute noch einmal neu im Alter von 14 Jahren beginnen dürftest?
Bei so einer Frage werde ich sofort philosophisch und denke automatisch an Argumentationsfiguren wie die petitio principii oder an die Katze, die sich in den Schwanz beißt. Und natürlich gibt es vieles, was ich mit mehr Wissen oder mehr Lebenserfahrung, vor allem mit der im Laufe der Jahre wachsenden Charakterfestigkeit (relativ gesehen), anders gemacht hätte, aber genau darum ist der Gedanke, was wäre wenn, ziemlich sinnlos. Ich kann nur hoffen, dass meine Entscheidungen und mein Handeln mit den Jahren besser und klüger werden.]







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