Atemwölkchen fliegen durch die Luft auf dem Bahnsteig; ich gehe an ihnen vorbei und hinter ihnen her. Die Erinnerung an die humpelnde Taube mit ihrem gebrochenen Fuß kommt erst später. Jetzt ist sie ebenso da, wie meine Weigerung, den Winter schon willkommen zu heißen. Es muss noch warme Tage geben vor diesen langen sechs Monaten.
Und wenn ich das Wort 'Garten' denke, dann denke ich an den Garten in B. Er ist mein idealtypisches Bild, der Garten aller Gärten. Doch wenn ich an diesen Garten denke, denke ich nun auch an den Garten in Péter Nádas' Parallelgeschichten, der in dem fiktiven Ort Pfeilen liegt; in ihm ist Schreckliches passiert und dennoch verkörpert er genau das: den idealen Garten. Er zeigt den Kontrast zwischen dem Außen und dem Innen an. Die Schönheit alter Obstbäume, von Wiesenblumen gesprenkeltes, wadenhohes Gras, und noch mehr: Stille. In so einer Stille kann man sich beruhigt fühlen und einsam. Diejenigen, die vor vielen Jahren bei den Ereignissen, die dort stattfanden, dabei waren, in diesem Garten in der Nähe eines Konzentrationslagers, die verstehen, dass die Einsamkeit eines solchen Gartens ein Echo jener Zeit ist, ein Schatten früherer Ereignisse. Wie die Narbe einer schlimmen Wunde. Sie geht nicht weg. Und auch die Ereignisse bleiben.
Und so enthält jeder ideale Garten, der für jeden Menschen anders aussieht, eine andere Form hat, denn jeder erblickt das eigene private Bild, gleichzeitig die Dunkelheit.
Ein freier Tag. Ein schöner Regen.
Sense, sensibility und Kopfschmerz.
Ich falle durch die Zeit in den Herbst hinein. Vor dem Haus duftet es nach welken Blättern. Es ist ja ganz warm. Ich sah einen Bussard und dessen tote Taube.
Tage, die knacksen wie meine Knie, wenn ich sie strecken muss, erst links, dann rechts, bei den ersten Augenblicken auf dem Rad. Der alten Rostlaube.
Die Tage der Arbeit sind Ebbe und Flut. Bald ist es Zeit für eine Matroschka. Die Stimme kratzt. Aber vor Leben.