moserêthikê
 
Wieder hierherkommen wie in das Haus am See, was den Winter über brachlag. Da draußen ist es zu hell für mich.

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Wieder kryptisch sein dürfen, wieder offen sein dürfen.

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Ein neues Jahr nach Jahren der Gleichförmigkeit. Ein neues altes Haus wartet auf uns. Ein leises Haus, ein kleines Haus, in einem kleineren Dorf. 1.300 Menschen sind zu viel, ein Haus voller Verwandter ist zu viel. Wir sind ja auch weniger geworden.






 
Wochen, in denen sich Schmerzen, Müdigkeit, Ängste, Krankenhausärger und auch Tod und Beerdigung aneinanderreihten wie alptraumhafte Perlen an einer Kette.

Und mit der Ankunft des Herbstes lassen nach einem Jahr die Schmerzen im Rücken nach, ganz langsam und so zart-allmählich, dass ich mich nicht traue daran zu rühren. Ich habe nach Monaten von Arztterminen und MRTs und Diagnosen und Schmerztabletten mit jeglicher Behandlung aufgehört und versuche nur noch, ihn nicht zu stören.

Und mit der Ankunft des Herbstes liegen ganz plötzlich auch die etwas gefürchteten Gespräche mit der Kollegin und der Teamleiterin hinter mir. Die Pläne sind nun draußen und dürfen jetzt atmen und sich entwickeln.






 
B1

Von einer Schnapsidee zur greifbaren Realität.

B2

Ein Ort, an dem Mauersegler durch die Stalltür ein- und ausfliegen und am Abend Stille herrscht.

B3

Ein Badesee, eine Bäckerei, Felder und Mähdrescher.

B4

Es wurde gesprochen, geklärt, geplant, gesponnen.

B5

14 Monate. Dann erfüllt sich ein Kindheitstraum. Wenn die Götter wollen.

B6

Hund, Katze, Huhn, Kaninchen, Bulle. Alles da.

B7

Und vielleicht irgendwann Ponys.

Man wird ja wohl noch träumen dürfen.






 
Komm und spiel mit mir
das Spiel von der Liebe,
wie es mit uns mal werden soll.

(Manfred Krug)

H

27. Juni 2017, Rathaus Schöneberg






 
"4321" als ungekürztes Hörbuch im Original, gelesen von Paul Auster. 866 Seiten, 37 Stunden. Austers Stimme ist Balsam: dunkel, rauh, ruhig, konzentriert, ernst, fast feierlich. Und während ich in der Hässlichkeit Berlins zwischen unhöflichen Menschen früh aus der Tram trete, wird Archibald Ferguson geboren.






Kater

Nur zwei Monate nach der Katze wird auch der Kater sterbenskrank. Er frisst nicht, er bekommt kaum Luft. Ein Röntgenbild zeigt keine Lunge mehr, sondern nur noch einen grauen Schatten von Wasser. Schwankend und schwach lässt sich das große kleine Tier in seinen letzten Stunden noch ein letztes Mal in die Badewanne plumpsen, damit man ihm zum Spielen das Wasser aufdreht. Er miaut herzerweichend wie ein Baby und schläft beim Kraulen auf der Couch fast schon ganz ein. Den toten Körper beim Arzt zurückzulassen, ist ein seelischer Kraftakt.

Ich komme heim in eine leere Wohnung, in der Katzenfutter, Katzentoilette, Katzenpappkartons ihren Sinn verloren haben. Ebenso wie der Großteil meiner Alltagsroutinen. Die Wohnung ist auf einmal nur noch ein Ort.






 
So viele Texte, Ideen, Impulse auf Halde. Die Realität der Schmerzen und Krankheiten fordert ihren Tribut an Aufmerksamkeit.






 
Stages of life.







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