Nur zwei Monate nach der Katze wird auch der Kater sterbenskrank. Er frisst nicht, er bekommt kaum Luft. Ein Röntgenbild zeigt keine Lunge mehr, sondern nur noch einen grauen Schatten von Wasser. Schwankend und schwach lässt sich das große kleine Tier in seinen letzten Stunden noch ein letztes Mal in die Badewanne plumpsen, damit man ihm zum Spielen das Wasser aufdreht. Er miaut herzerweichend wie ein Baby und schläft beim Kraulen auf der Couch fast schon ganz ein. Den toten Körper beim Arzt zurückzulassen, ist ein seelischer Kraftakt.
Ich komme heim in eine leere Wohnung, in der Katzenfutter, Katzentoilette, Katzenpappkartons ihren Sinn verloren haben. Ebenso wie der Großteil meiner Alltagsroutinen. Die Wohnung ist auf einmal nur noch ein Ort.
moseron - 09.02.2017