Noch können wir nicht sagen, wir seien Freunde ein halbes Leben lang. Aber es nähert sich. Es gab eine Zeit, als sie das erste Mal so lang fort ging, nachdem wir zusammen gewesen waren Tag für Tag, da fühlte ich mich, als würden wir miteinander sterben. Als stürbe das Wesen zwischen uns, was uns hielt, mich an der einen, sie an der anderen Hand. Sie wusste, dass dies nicht passieren würde, und wir führten die längsten Telefonate meines Lebens von einem Ende der Welt zum anderen. Nun aber wünschte ich, sie wäre weit fort. Ich will sie wegschicken, verschiffen, verflugzeugen. Ich sehe der Zeit zu und habe Sorge, es sei irgendwann zu spät. Ich möchte Sie jetzt glücklich sehen. Möchte, dass Sie losgelassen wird. Die Wilde, die Starke, die Freie. Ihre Augen sollen immer offen blitzen können, nicht nur in der Höhle. Ich war schließlich dort auf der anderen Seite und habe einen Menschen gesehen, der angekommen ist.
moseron - 10.06.2009
ein halbes Leben lang
ein halbes Leben lang II