moserêthikê
Ich schreib ja keine Rezensionen. Schon gar nicht über Filme. Es gibt genügend andere hier, die das machen. ABER - das kommt jetzt überraschend - nun muss ich doch ein Wörtchen an die geneigte Öffentlichkeit verlieren. Verblendung. Ein Wort, ein Film, möchte man sagen. Falls einer gleich schnaubend aufspringt: ich meine damit nur eine einzige Sache, die aber eine ganze Welt ausmacht und in diesem Fall heißt, dass das Thema verfehlt worden ist. Denn worum geht es in der Geschichte, abgesehen vom Themenkomplex des Wirtschaftsjournalismus? Um die Beziehung zwischen Mann und Frau und zwar speziell um die sexuelle Beziehung derselben. Das bleibt wohl kaum verborgen bei all den Schrecknissen, die der Film ja auch deutlich zeigt. Warum also soll er das Thema verfehlt haben? Weil die Bedeutung und Größe des Buches, Bestseller hin oder her, darin besteht, wie nebenbei, aber sehr laut, zu signalisieren, dass Sexualität abseits der von der Mehrheit akzeptierten Norm zwei Seiten hat. Da gibt es zwar die Monströsitäten der Vangers und Bjurmans, aber anhand der drei Figuren Lisbeth Salanders, Mikael Blomkvists und Erika Bergers wird vorgeführt, wie persönlich stärkend und menschlich angenehm und lebendig es ist, sich selbst und anderen sexuelle Freiheit zu gewähren. Wenn diese Seite weg fällt, bleibt einzig ein konservatives Weltbild und die Vermittlung von Angst vor "Perversionen". Auch eine Frau im Bett Lisbeths hilft da nicht, wenn diese zu einem emotionalen Wrack stilisiert wird. Und Erika Berger... nun ja, sehen Sie selbst.







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