(idiotisch sein kann ich dann doch recht gut)
Und in der einen Stunde, in der ich unter Anleitung einer Weltmeisterin lerne, mich auf Skiern auf dem Wasser zu halten, in der ich zuerst literweise Seewasser trinke, es dann zwar nicht schaffe, ganz aufzustehen, aber es schaffe, gehockt über das Wasser zu brausen, dabei den Druck unter den Skiern spüre, den Druck des Wassers gegen meinen Körper, und ich mich immer wieder ermahne zu atmen, einfach zu atmen, und mich vor allem ermahne, nicht an ein Schwanken zu denken, nicht an die Geschwindigkeit - und dass dies klappt, bis ich eine Kurve nicht packe, und ich dann zitternd mit weichen Beinen und voller Glück und Stolz auf mich selbst im Boot sitze, das mit 60km/h übers Wasser fliegt, so dass wir alle lachen müssen und uns irre fühlen für einen Moment - ja, in dieser Stunde ohne Nachdenken und ohne Krankheiten, Tod und Trauer, wurde auch etwas von allem Schweren weggewaschen.
Auf dass dein Denken jetzt wieder frei ist. Auf jeden Fall Ruhe.
Wie einen die selbst gewählte Form zuweilen bedrängt, bedrückt und belastet. Denn manchmal möchte man anders schreiben, in anderer Form, mehr Einfachheit finden. Und dann traut man sich nicht. Denn sonst wäre alles dahin. Die Form.
Nur mein Verstand weiß, dass Dinge nicht ewig sind, das Gute wie das Schlechte. Mein Gefühl flüstert ohne Pause "immer", als Wunsch und als Angst.
Kein Bild für den Sommer. Kein Bild für dieses Jahr.
Das Suchen, Nicht-bewegen, Sich-nicht-bewegen-können macht mir zu schaffen.
Ich möchte immer älter sein, als ich bin. Und habe doch Angst davor, älter zu werden, trauere um jedes Jahr, das nicht mehr meins ist, das ich nicht erfassen konnte.