moserêthikê

Abendliches

 
Wieder einmal die Schwere der Synchronizität fühlen, die für Momente schizophrene Zustände herbeiruft.

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Auf der einen Seite die denkbar schlimmste Nachricht hören. Zuhören, nichts tun können. Unvorstellbarkeit im Kopf. Eine Familie und der Krebs.

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Auf der anderen Seite ein lebendiger, herrlicher Nachmittag. Einfach auf ein fremdes Pferd mit unbekanntem Sattel, ein sehr alter, riesiger Herr. Sonne, Sommer, sich gegenseitig aufziehen, reiten ohne Zweck und Ziel, nur zum Spaß.

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Tage, an denen Sonne und tiefste Dunkelheit zugleich da sind, alles im Kopf und im Herzen.






 
Letzlich doch bei der aufgestauten Müdigkeit die Kapitulation einreichen.

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Der Moment, nachdem ich mit T. zu "Good Golly Miss Molly" getanzt hatte, in der schwitzenden Menschenmenge, durch die geradeso Handbreite passten, die aber plötzlich Platz machte für uns, und ich meine Begeisterung in den Augen der anderen gespiegelt gesehen hatte und dann mitten in dem Trubel einfach entschieden hatte zu gehen, drei Uhr morgens, weil es nur noch bergab gehen konnte von diesem Augenblick an, und ich mich durchgekämpft hatte durch Lärm und Menschendickicht und schließlich mit meinem vom Schweiß und von irgendwelchen Getränken nassen Rücken in die Stille und Kühle Kreuzbergs trat.






 
Es braucht gar nicht viel zum Glücklichsein. Oder besser Zufriedensein. Ich könnte all die wenigen Komponenten leicht aufzählen, aber jede Fahrt mit Straßenbahn oder U-Bahn, jeder Einkauf im Supermarkt wirft mich aus der Bahn und bringt die innerliche Ordnung durcheinander. Überall spüre ich nur Unhöflichkeit, Aggression, Ignoranz, Gestank und Grobheit. Und dazwischen stehen die, die all das auch beobachten. Wie kleine Inseln. Ist das nur in Berlin so?

In den Zwischenzeiten dehnt sich die Ruhe in mir aus. Fast fühlt es sich an, als ob die Knochen wieder wachsen, etwas stabiler werden. Ich kann meine Ziele klarer benennen. Auf manche muss ich warten. Aber das ist in Ordnung.

moewen






 
Und dass es viel schwerer ist, die Bilder im Kopf, die letzten, wie sie stirbt, zuzulassen, als sie einfach zu verdrängen.






 






 
Whisky!






 
(idiotisch sein kann ich dann doch recht gut)






 
In der Nacht kam ein Wind auf.






 
Das ehrgeizige Plätzchen-Projekt. Langsam die Schnauze voll. Zum Jahresende einfach alles ausgeben, was man hat. Starting from scratch.

bar






 







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